Was macht ein gutes Simulationstraining aus?

Das Debriefing als Schlüssel zum Lernerfolg!

Damit Rettungskräfte auch in herausfordernden Situationen eine hochwertige Notfallversorgung leisten können, braucht es ein schlüssiges Ausbildungskonzept. Viele, der mitunter invasiven Notfallmaßnahmen werden von Rettungskräften in der Praxis jedoch nur sehr selten angewendet. Zu selten, um so eine hinreichende Handlungskompetenz zu erwerben bzw. zu erhalten.

Ein hochwertiges Simulationstraining holt die berufliche Realität ins Klassenzimmer und ermöglicht so ein Training in einem sicheren Lernumfeld. Studien belegen inzwischen: Regelmäßige Simulationstrainings erhöhen das Outcome von Notfallpatienten und reduzieren menschliche Fehler bzw. Komplikationen bei der Notfallversorgung. Ein Simulations-Konzept sollte stets funktionales und realitätsnahes Equipment, qualifizierte Trainer sowie ein abgestimmtes Curriculum umfassen. Der Lehrplan setzt sich dann aus den Elementen “Vermittlung von Fachwissen”, “Training von Fertigkeiten”, “Fallbasiertes Algorithmus-Training” und “Team-Training” zusammen.

Die Lernziele jeder Einheit werden im Vorfeld klar definiert und sind Trainern sowie Trainierenden bekannt. Das Herzstück einer Simulation ist die Nachbesprechung. Simulations-Trainer verwenden hierfür einen strukturierten Gesprächsaufbau und unterscheiden zwischen den Gesprächstechniken “Feedback” und “Debriefing”. Bei einem lösungsorientierten Feedback zeigen Trainer beobachtete Fehler auf und geben Hinweise, wie die Trainierenden besser hätten  vorgehen sollen. Im Gegensatz dazu werden für ein Debriefing analysierende Fragen verwendet. Trainer erörtern mit den Trainierenden, welche Ursachen zu den Fehlern im Training geführt haben und was den Trainierenden hilft, um diese Fehler in Zukunft zu vermeiden. Bei einem Debriefing sind die Teilnehmenden somit aktiv in die Entwicklung aller Lösungsansätze eingebunden. Das erleichtert den Theorie-Praxis-Transfer und führt zu nachhaltigen Lernerfolgen.

Ein Debriefing sichert im Übrigen nicht nur die Lernerfolge einer Trainingssequenz, sondern hilft Rettungsteams auch bei der strukturierten Nachbesprechung echter Einsätzen. In den Leitlinien zur Reanimation wird dies bereits seit einigen Jahren gefordert. Rettungskräften, die regelmäßig an Simulations-Trainings teilnehmen, wird es leichter fallen, die strukturierte Einsatznachbesprechung regelmäßig in ihren Arbeitsalltag zu integrieren.

Andreas Fromm, M.A. – Simulationstrainer

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